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Manchester Punk Festival - Bericht


Vor gut zwei Wochen war ich auf dem Manchester Punk Festival. Nachdem ich letztes Jahr schon davon gehört hatte, musste ich zum dritten Fest unbedingt hin. Mit Freunden aus York, einigen bekannten und vielen neuen Bands haben wir ein großartiges Wochenende im Manchester verbracht - sogar das Wetter hat mitgespielt. Ich kann gar nicht alle Bands erwähnen die wir gesehen haben, aber von den besten möchte ich in meinem kleinen Bericht erzählen.

Manchester Punk Festival 2017 Bericht mit Pay no more than Photography - Zebraspider DIY Anti-Fashion Blog

Die schwarz-weißen Konzert-Fotos sind von Charlee - Pay no more than - Photography. Schaut dort unbedingt mal vorbei, um einen Eindruck zu bekommen was hier gig-mäßig so los ist, tolle Fotos! Wir sind oft zusammen unterwegs, da bin ich auch manchmal abgelichtet. ;) Es war schon ein bißchen schwierig die Bilder auszusuchen, so vollgepackt mit epischen Momenten wie das Wochenende war. Alle ihre Fotos vom MPF (Freitag und Samstag) findest du hier.

Manchester Punk Festival - Pay no more than Photography - Zebraspider DIY Anti-Fashion Blog
The Filaments

Wir hatten uns extra zwei ganze Tage frei genommen, um schon am Donnerstag entspannt anreisen zu können. Also erstmal ausschlafen, dann Sachen packen und Haare stellen und nach nur anderthalb Stunden Zugfahrt waren wir dann um 5 Uhr in Manchester. Schnell ins zentral gelegene Hotel eingecheckt, die bequemste Lösung, und dann ab in die Retro Bar um unsere Bändchen abzuholen. Nicht nur die Aufkleber verraten, daß es hier wohl öfter Punk-Shows gibt.

Manchester Punk Festival 2017 Bericht - Merch - Zebraspider DIY Anti-Fashion Blog
Um 7 ging es im Keller der Retro Bar los mit Bolshy, die mit ihrem Ska-Punk direkt für gute Stimmung gesorgt haben, aber nicht ohne auch politische statements abzugeben: "This song is about the so called refugee crisis, which is really a crisis of people being fucking killed!" (Soweit ich mich erinnern kann.) Richtig gut ab ging es dann bei Rash Decision (hier schon vorgestellt). Da Charlee noch nicht da war, hier nur ein Bild von unserem erstandenen Merch.

Den Freitag haben wir genutzt um uns Manchester anzusehen, na ja, hauptsächlich das Northern Quarter in dem wir vor fast vier Jahren schonmal unterwegs waren. Wir waren in Plattenläden stöbern und im Afflecks, einem alternativen Kaufhaus mit vielen kleinen Läden und jeder Menge coolem Zeug. Konsumtechnisch konnte ich mich halbwegs zurückhalten, vielleicht demnächst mehr dazu. Danach waren wir noch Curry essen und ein Bier trinken. 

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Faintest Idea

Den Abend haben wir fast ausschließlich im Keller des Sound Control verbracht und dort Wadeye, Faintest Idea und The Toasters gesehen. Die letzten beiden waren richtig gut zum Tanzen, doch leider war es bei Faintest Idea (politischer Street-Ska) sehr voll und anstrengend. Im Anschluß gab es im Zombie Shack, einer sonst wohl schön eingerichteten Tikibar, eine Clash Coverband zum mitsingen und abfeiern. Danach waren unsere Akkus leider schon leer für den Tag.

Am Samstag startete das Programm schon um 12:30. Davor haben wir noch schnell ein bißchen mitgeholfen James Iro fertig zu stellen, dann sind wir zum Sound Control und haben und erstmal vorm Laden in die Sonne gesetzt. Für die Show von Pizzatramp sind wir rüber zum Gorilla. Die meisten der Läden lagen praktischerweise sehr nah zusammen und für vegane Verpflegung war auch gesorgt. Für mich gab's glutenfreies aus dem Supermarkt um die Ecke und neue Bekanntschaften.

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Revenge of the Psychotronic Man (und ein Wikinger)
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Die allerbeste Party gab es bei Revenge of the Psychotronic Man, die machen schnellen Hardcore-Punk und haben eine große lokale Fan-Gemeinde - vierstöckige menschliche Pyramiden, circle pits, walls of death, ein Typ im Wikinger-Kostüm und jede Menge Crowdsurfer - das alles nachmittags um kurz nach 5. Bei Nosebleed (Garage Punk 'n' Roll) in der Tikibar wurden auch einige auf Händen getragen und ein paar haben sich dabei im Fischernetz an der Decke verheddert, auch sehr schön.

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Nosebleed

Meine beiden besten Neuentdeckung waren Inner Terrestrials und The Filaments, beide machen ihre eigene Art von Ska-Punk, der mich bei einigen Liedern etwas an Rancid erinnert hat. Ich hab jedenfalls geskankt und gepogt bis zum Umfallen, irgendwie höre ich sowas in letzter Zeit extrem gern. Bei The Domestics gab es zum Schluß noch eine Portion schnellen Hardcore-Punk - worauf ich ja auch sehr stehe - dementsprechend ging es im Pit ganz schön rund. 

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Inner Terrestrials
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Für mich steht fest: nächtes Jahr wieder! Ein klasse DIY Festival der lokalen Labels (TNS Records) und Konzertveranstalter (Anarchistic Undertones & Moving North), 30 Pfund für drei Tage weit gefächertes Musik-Angebot. Zum Glück haben unsere Freunde hier den gleichen Geschmack wie wir, nämlich von Ska- und Hardcore-Punk bis zu Crust/Grind, manchmal auch in ungewöhnlicher Kombination. Die Szene ist hier von Liverpool und Manchester über Leeds und York bis nach Sheffield und den kleinen Orten dazwischen eine Gemeinschaft

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The Domestics

Als nächstes großes Festival steht das Rebellion an. Auf welche Festivals fährst du dieses Jahr? Magst du mehr über englische Bands erfahren? Dann mache ich demnächst öfter mal Konzertberichte.


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Comments: 2
  • #1

    TrashAngel (Monday, 15 May 2017)

    So nun habe ich auch endlich mal die Zeit gefunden deinen Blogbeitrag zu lesen. Extra noch bevor der nächste Beitrag kommt!

    Also wenn ich mir die Fotos so anschaue, dann wäre ich glaube ich schon nach einer Stunde Festival total fertig. Sieht auf jeden Fall richtig anstrengend aus. Aber auch wie eine richtig coole Party! :D
    Leider kenn ich keiner der Bands.. *in die Ecke stell und schäm*... Die einzige Punkband die ich so höre ist Anti-Flag. Wobei ich die Musik eigentlich echt klasse finde und vielleicht mal mehr Punk hören sollte!

    Wir werden dieses Jahr, soweit es bis jetzt geplant ist, leider auf kein Festival fahren. Ausser es ergibt sich noch irgendwo ein Termin für ein cooles Rockfestival. Die Gothicfestivals auf dene wir sonst unterwegs waren, sagen uns musiktechnisch dieses Jahr so gar nicht zu und werden leider auch immer teurer.

  • #2

    Janina (Tuesday, 16 May 2017 09:56)

    Hey, das freut mich! Das war's auf jeden Fall - beides! :) Zum Glück gab es zwischendurch auch mal ne Pause und ich konnte mit Leuten quatschen.
    Wegen der Bands brauchst du dir keinen Kopf machen, die kannte ich vorher auch alle nicht. Gerade weil sie in Deutschland nicht so bekannt sind wollte ich sie hier mal vorstellen. Soweit weg vom klassischen Rock sind da manche Punksachen gar nicht. ;)
    Das ist schade, vielleicht ergibt sich ja noch was. Mit ein paar Freunden können auch kleine, lokale Festivals mit gemischter Musik und wenig Eintritt (oder ganz ohne) richtig gut sein.