Der Urlaub ist nun schon knapp zwei Monate her (erster Teil hier), für mich ist es aber fast noch wie letzte Woche. Besonders den zweiten Teil auf den Orkney Inseln werde ich so schnell nicht vergessen. Die Bilder sind hier ausnahmsweise alle komplett unbearbeitet. Zum einen bin ich mit der Fotografie etwas besser geworden, zum anderen möchte ich euch zeigen, daß es wirklich so schön war.
Das fing schon mit der Überfahrt zur Inselwelt an - von Gills Bay nach St. Magaret's Hope. Es ist einfach toll auf dem Meer zu sein und die tiefstehende Sonne verstärkte das Gefühl in eine besondere Welt einzutauchen. So fühlte es sich auch ein bißchen magisch an, im Sonnenuntergang über die Inseln zu fahren.
Vier Inseln sind nämlich seit dem 2. Weltkrieg durch Dämme verbunden. Nicht wie ich dachte für Leute auf den Inseln sondern als Schutz für die innere Bucht Scapa Flow. Die Wracks sind zu diesem Zweck versenkte Schiffe aus früherer Zeit. Der Campingplatz Kirkwall hatte so spät schon zu, also sind wir zum Hafen der größten Stadt der Hauptinsel gefahren.
Am nächsten Tag konnten wir dort duschen und unseren Wassertank auffüllen. Im ganzen Urlaub haben wir aber keine Nacht auf nem Campingplatz verbracht. Der erste Tag war verregnet, kalt und windig, doch zum Glück der einzige Tag mit schlechtem Wetter. Da ich zudem noch krank war haben wir den Tag im Auto verbracht, das in einer schönen Bucht geparkt war .
Am Abend ging es wieder etwas besser und wir haben uns den Broch of Gurness angesehen. Das ist um einen Turm gebautes Dorf aus der Eisenzeit, also etwa 2000 Jahre alt. Es liegt direkt am Meer mit Blick auf die anderen Inseln und hat einen schönen Strand in der Nähe. Ein Parkplatz mit Toilette war dann perfekt für die Nacht.
Skara Brae war das einzige, bei dem ich vorher schon wusste, daß ich es mir ansehen muß. Das 5000 Jahre alte Dorf ist eins der am besten erhalten aus der Neusteinzeit. Neben dem Rundgang durch die Ruinen war auch ein begehbarer Nachbau eines Hauses zu sehen und eine zugehörige Ausstelllung mir den gefundenen Gegenständen.
Meashowe, eine Grabstätte aus der gleichen Zeit konnten wir uns leider nur von außen ansehen, da alle Führungen in den kleinen Erdhügelraum ausgebucht waren. Bei der Brauerei haben wir dann auch letzte Besichtigung verpasst, aber dafür etwas Bier für den Abend eingekauft. Die beiden letzten Attraktionen des Tages hatten zum Glück keine Öffnungszeiten.
Die Standing Stones of Stenness sind ein Steinkreis, bei dem nur doch drei der großen Blöcke stehen. Wir haben eine größere Gruppe Touristen abgewartet und waren dann mit den Schafen fast allein. Ganz in der Nähe waren die Barnhouse Village Dorfüberreste, wie die anderen Stätten sehr schön zwischen zwei Seen gelegen. Der etwas jüngere Ring of Brodgar ist dagegen um einiges größer.
Leider war er nicht komplett begehbar, doch dafür kam kurz vorm Untergang die Sonne nochmal zwischen den Wolken hervor. Es war sehr angenehm, daß außer uns nur vereinzelt Leute unterwegs waren und wir uns in aller Ruhe umsehen konnten. Die Nacht haben wir direkt an den Steinen von Stenness verbracht, ein toller Ausblick!
Am nächsten Morgen sind wir direkt zur Ausgrabungsstätte Ness of Brodgar gefahren und haben Archäologen in Aktion gesehen. Hier ist nur ein kleiner Teil freigelegt, doch es wurde schon viel entdeckt. Im Anschluß sind wir wieder zur Orkney Brewery, um den ersten Rundgang mit Verkostung um 11 Uhr mitzumachen. Sehr lecker!
Nach dem Mittagessen dort sind wir an der Italian Chapel vorbeigekommen, die von den italienischen Kriegsgefangenen errichtet wurde, die auch die Dämme gebaut haben. Innen komplett und sehr kunstvoll bemalt. Bei der Fahrt über einen dieser konnten wir einen Blick auf ein Blockship werfen, bei dem gerade Taucher unterwegs waren.
Zum Abschluß waren wir noch im Fossil & Heritage Center, bevor wir die späte Fähre genommen haben und nach dem Abendessen noch ein ganzes Stück gefahren sind. Am nächsten Morgen wollte der Camper allerdings irgendwie nicht mehr. Die Landschaft dort mit Meer war schön, doch dann haben wir die letzten zwei (statt drei) Tage im Abschleppwagen nach York gesessen.
Obwohl so weit im Norden und mitten im Meer, kann ich verstehen warum dieses Fleckchen Erde schon seit so langer Zeit durchgehend von Menschen besiedelt ist. Ich würde am liebsten sofort nochmal hinfahren, dann aber mit mehr Zeit - und den Rest von Schottland (Isle of Skye und die äußeren Hebriden) wollen wir uns unbedingt auch noch ansehen.
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Kerstin (Wednesday, 04 October 2017 18:03)
Tolle Fotos...die Orkneys sind auch auf meiner Reiseiste irgendwann
Janina (Thursday, 05 October 2017 20:50)
Dankeschön! Das freut mich :)