Ich war mal wieder in Second-Hand-Läden unterwegs und habe so einige coole Sachen gefunden, die ich noch mehr oder weniger abändern möchte. Mit dabei war diese Tartanshorts, deren Farbe gerade gut zu meinen rot-blauen Haaren passt und wie dazu gerufen schien, sie klassisch punkig zu gestalten. Außerdem traue ich mich damit mal ein bißchen mehr Bodypositivity.
Wie die grüne Leoshorts ist die karierte auch ursprünglich von Primark. Wahrscheinlich war der ursprüngliche Preis nur geringfügig höher, aber hier geht das Geld ja an eine Charity. Ich gehe mal davon aus, daß Aufnäher und Nieten die Hose überleben werden. Naja, dieser Karowebstoff war schon bei den Tiger of London Hosen etwas empfindlich.
Bei den Aufnähern aus meinem großen Fundus habe ich mich diesmal ausschließlich für Bands entschieden, nämlich The Adicts, Acidez, Oxymoron und Krum Bums. Ja, die höre ich gerade auch gern. Mit der Maschine sind sie schnell aufgenäht, mehr Zeit und Geduld hatte ich am Sonntag nicht. Ich finde ja Hosen brauchen Arschtaschen. Also habe ich zwei ungefähr gleich große Patches passend zugeschnitten und Aufnähertaschen gemacht.
Wie genau hab ich bei der Leohose auch schonmal gezeigt. Die dreieckigen Pyramiden-Nieten ließen sich leicht durch den Stoff drücken und gefallen mir total gut. Leider hatte ich nur noch 10 Stück. (Notiz an mich: nachbestellen!) Passend dazu habe ich die dreieckigen Ringe an den Seiten angebracht, indem ich das Ripsbandende versteckt im Umschlag angenäht habe.
Ich finde ich hab immer noch zu wenig Hotpants im Schrank, denn sie sind praktischer als ein Minirock und bequemer als eine lange Hose. Doch ich hatte lange meine Probleme damit, weil sie doch sehr die Oberschenkel betonen und mit denen bin ich momentan gar nicht zufrieden. Auf den Fotos wirkt es nichmal "unvorteilhaft" und ich hab eh fast immer ne Strumpfhose an - es ist halt ne Kopfsache.
Ich passe gerade in 90% meiner Hosen nicht rein, was für mich mehr zählt als irgendeine Zahl zur Gesamtmasse. Als eine Person, die so gut wie immer eher dünn und sportlich war, messe ich mich am ehesten an mir selbst von früher. Aber ich bin nunmal keine 16 mehr und hab noch ein paar andere "Problemzonen", die auf den ersten Blick nicht zu sehen sind.
Meine Weise damit umzugehen ist ein bißchen Bodypositivity und ein bißchen englisches Scheißegal. Die Akzeptanz des (eigenen) Körpers ist ja ein positiver Trend, aber ihr wisst ja was ich von Trends halte - mach immer dein eigenes Ding! Auch hier hat mich Jule mal wieder zum Nachdenken gebracht. Ich bin momentan nicht zufrieden mit meinem Körper und das muß ich auch nicht!
Ich weiß, daß ich mich für meine Gesundheit besser ernähren muß und daß Sport mir eigentlich Spaß macht. Aber ich mag nicht warten bis es soweit ist, ich möchte jetzt coole Sachen und keine Säcke anziehen. Also ich scheiß jetzt nicht nur drauf was andere vielleicht denken, sondern ich scheiß vor allem drauf was ein Teil von mir mir einzureden versucht und damit eigentlich ziemlich gemein ist.
Ich glaube sogar dieser erste Schritt ist wichtig, um mit gutem Gefühl besser an mir arbeiten zu können. Ich würde auch nie einem anderen Menschen sowas sagen wie "Deine Oberschenkel sind zu fett!"
Übrigens auch toll, was gerade unter dem Hashtag #NotHeidisGirl im Netz zu finden ist. Jetzt ist der Beitrag doch persöhnlicher/politischer geworden als gedacht und vielleicht auch was für Jules Sammlung?
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Stitched Teacups (Monday, 09 October 2017 23:29)
Geile Shorts! Ich muss auch noch viel viel mehr Kleidungsstücke mit Aufnähern und Nieten und Co verzieren.
Ich hab auch erst vor kurzem Hotpants für mich entdeckt, aus denselben Gründen wie du: praktischer als Miniröcke, bequemer als lange Hosen.
Ohne Strumpfhose trage ich sie allerdings auch nicht, ebenfalls aus denselben Gründen.
Ich übe mich da allerdings auch in ähnlichen Haltungen: Einerseits ist das halt jetzt grad so und bei weitem nicht das schlimmstmögliche, was mir so passieren kann, andererseits müssen meine Schenkel auch nicht makellos sein, damit ich sie mögen kann.
(Funfact: Von den Fotos würde ich schätzen, dass wir neben ähnlichen Gedanken und ähnlichen Hotpants-Proargumenten auch ziemlich ähnliche Beine haben.^^)
Liebe Grüße
Sabrina
Janina (Tuesday, 10 October 2017 00:02)
Vielen lieben Dank, Sabrina! :D Nicht nur für's Kompliment, sondern auch für's Teilen deiner ähnlichen Gedanken. Bin froh, daß ich damit nicht alleine bin! ;) Die vielen Parallelen sind schon erstaunlich.
Das kann gut sein. :) Meine Unterschenkel sind nach wie vor eher schmal und die Beinstulpen gleichen das ein bißchen aus.
Liebe Grüße
Janina
Frau Jule (Tuesday, 10 October 2017 05:36)
yeahyeahyeah! kaschierende kleidung gibt es bekanntermaßen eh nicht. fabelhaft ist sie geworden, deine shorts. und oxymoron. ach, die habe ich auch mal gehört. ich muss mal wühlen gehen. viel spaß beim durch den herbst stapfen mit deiner neuen short!
liebst,
jule*
Janina (Tuesday, 10 October 2017 18:45)
Dankedankedanke! Stimmt, und ich könnte die auch wieder öfters auflegen. Ach, damals noch ein paar Mal live gesehen. Jetzt gibt es ja Bad Co. Project.
Danke, das werd ich! :D
Liebe Grüße
Janina
Anett (Tuesday, 10 October 2017 20:47)
Ich finde es erstaunlich, was manche Menschen für eine Selbstwahrnehmung haben. Ich selbst bin aber auch eher kritisch zu mir.
Ich hätte nicht gedacht, dass du so kritisch zu dir bist. Für mich wirkst du auf Fotos immer super. Deine Oberschenkel sind mir bisher nie ins Auge gestochen.
Da ich für meine Kleidung öfter Hobbymodels suche und dann mit ihnen arbeite, höre ich einiges. Es gibt Mädels dabei, die sind gertenschlank, haben keinen Bauch oder keine dicken Beine, aber sehen so viele "Makel" bei sich. Der Bauch wäre zu dick oder zu breite Hüften etc. Das ist echt schade.
Zumindest ich empfinde es so, dass diese Mädels von sich selbst ein falsches Bild haben. Sie sind hübsch, haben Ausstrahlung usw. und trotzdem fühlen sie sich nicht wohl.
Ich selbst habe da eben so meine Probleme. Aber mit dem Alter *hust* ist es besser geworden. Mittlerweile fühle ich mich wohler. Aber nicht immer. Ist etwas stimmungsabhängig. Manchmal fühle ich mit total hübsch, andere Tage naja.
Traurig finde ich es, obwohl es nicht so gemeint ist, wenn mir ein Mädel mit 36/38 sagt, wie dick sie sei. Da überlege ich dann, was bin ich dann mit Größe 40/42? Ein Walross ;) Es natürlich nur auf sie bezogen. Aber wie kommt sie darauf?
Und ja, ich versuche mir auch kein Urteil über andere zu bilden. Ich finde es traurig, wenn ich Lästereien über angeblich zu dicke Leute höre, wenn sie z.B. mal nen Burger essen. Kann man denn wissen, wieso, weshalb, warum derjenige so ist? Es gibt so viele Gründe, ob freiwillig oder unfreiwillig, diejenigen es selbst stört oder auch nicht. Warum sich da überhaupt Gedanken machen? Jeder kann essen was er mag.
Naja, da könnte ich mich noch viel mehr drüber aufregen.
Ach ja, die Shorts sind cool ^.^ Ich mag zwar kein Rot, aber Karomuster ist toll. Du findest echt immer coole Klamotten, die aufgepimpt richtig genial sind.
Janina (Thursday, 12 October 2017 09:20)
Stimmt, da ist wirklich schade und ich hoffe, daß diese Modelideale bald aus der Mode kommen.
Ich glaube bei mir hat das erst richtig angefangen als ich ne Weile arbeitslos war, dadurch zugenommen habe und sowieso relativ unzufrieden mit der Gesamtsituation war.
Hab in Oberteilen schon lange M, aber das find ich ok - liegt ja an der Oberweite. Nur bei Hosen hatte ich früher oft XS und heute eher S.
Vorurteile sind bei den Thema ja ganz groß. Ich glaube da wird auch oft kritisiert was einem an sich selbst nicht gefällt. Da würde es schon viel helfen, wenn alle mal etwas lockerer werden. ;)
Vielen, lieben Dank! :D
Lea (Tuesday, 07 November 2017 13:24)
Was mir spontan an Deinem Beitrag aufgefallen ist: das sich-mit-sich-selber-vergleichen. Da steckt dann nämlich noch das-Älter-werden-akzeptieren drin (was in unserer Gesellschaft ja durchaus auch ein sehr schwieriges Thema ist) - ich merke nämlich, daß es überhaupt keinen Sinn macht, mich mit mir Mitte 20 zu vergleichen, wo ich jetzt 35 bin und drei Kinder geboren habe. Da muss ich mir nun ein anderes Vergleichsniveau zulegen und das fand ich durchaus schwierig, mich in einer anderen Lebensaltersphase befindend einzuordnen..
Janina (Tuesday, 07 November 2017 21:15)
Oh ja, Älterwerden. Damit hab ich auch so meine Schwierigkeiten. Wobei ich mit den frühen grauen Haaren so langsam klarkomme (sind ja nicht immer frisch gefärbt).
Danke für deinen Kommentar.