Heute gibt's wieder ein politisches Thema, das eigentlich geplant war bevor ich in den Weihnachtsurlaub abtauchte. Aber war halt schon zu urlaubsreif. Der war ja größtenteils internetlos, also wirklich was zum abschalten. Eine Sache von der ich auch gern abschalten möchte ist die ganz Werbung die mir so über alle Kanäle um die Ohren fliegt. Besonders bei Blogs finde ich es oft viel zu aufdringlich. Nicht nur deswegen hab ich mich hier dagegen entschieden.
Die gezeigten Bilder sind von alten Projekten und dorthin velinkt. Nun, es ist eine Sache, wenn ein persönlicher Blog kleine Anzeigen enthält, damit der Internetauftritt nicht ins Geld geht. Doch da gibt's auch schon viele kostenlose Möglichkeiten. Dann gibt es aber auch die Beiträge, die anscheinend nur dazu geschrieben wurden um Affiliate-Links unterzubringen. Und am besten noch mit Clickbait-Überschriften, die wenig mit dem Inhalt zu tun haben.
Am beliebtesten sind Amazon Affiliate-Links. Echt jetzt? Wieviel Geld gibt's da? Mitarbeiter bekommen nicht mal den Mindestlohn bei mieser Behandlung, das Unternehmen zahlt so gut wie keine Steuern und dann gibt's Leute, die schreiben Bastelanleitungen bei denen alles bis zum Tesafilm® (natürlich original) beim Internetriesen zu bestellen gibt. Das verstehe ich nicht unter DIY! Doch ich muß sagen, daß es auch von Firmen gut gemachte Blogs gibt.
Diesen Blog hab ich in erster Linie gestartet um meine anderen kreativen Ergebnisse neben dem Label präsentieren zu können und nicht für das ach so wirksame Content Marketing. Natürlich möchte ich ein bisschen von meinen käuflichen Angeboten berichten, denn das ist ja auch eine Leidenschaft. Und hinter den Zebraspider Sachen steh ich voll und ganz. Wie empfindest du das, wenn du hier mitliest? Zu viel? Zu wenig? Irgendwie versuche ich das von beiden Seiten zu sehen.
Denn eine andere Sache die immer häufiger wird sind gesponsorte Posts. Ich hatte auch schon Angebote von einer Vermittlerfirma und Flyer bei Stoff-Bestellungen dabei. Nein! Ohne mich! Es gibt einfach schon viel zu viele gekaufte Meinungen. Wie sollen Menschen am Monitor da noch durchblicken? Selbst Marken die ich benutze versuche ich möglichst selten zu nennen und nur wenn ich wirklich überzeugt bin. Keine Ahnung, ob das überhaupt wem auffällt.
Besonders krass find ich die ganze Geschichte bei den sogenannten Influencern. Kostenlosen Kram für ein Bild auf Instagram zu verteilen ist momentan der heiße Scheiß bei den Firmen von gross bis relativ klein und besonders beliebt bei Klamotten und Make-Up. Dieses erschreckende Video zeigt ganz gut wie das bei Jugendlichen heute und außerhalb meiner "alternativen Blase" aussieht. Daß es Leute gibt, die davon Leben können ist wohl Kapitalismus auf den Höchststand.
Ich find's furchtbar, denn wenn ich als Herstellende die Menschen schon nicht überzeugen kann ein wenig Geld für meine Sachen auszugeben, wie können andere es dann wertschätzen? Es führt doch am Ende dazu, daß Leute es nicht nur billig sondern umsonst haben wollen. Auch schon erlebt. Stattdessen sind sie bereit Werbung für etwas zu machen, das sich (noch) gar nicht kennen. Sind das die gleichen Menschen, die sich eine Wanze ins Wohnzimmer stellen?
Natürlich ist das was anderes wenn zwei einzelne Kreative aus unterschiedlichen Bereichen eine Kooperation ausgemacht haben. Ich kaufe auch gerne von anderen Herstellenden und zeige die Sachen - das ist immernoch die beste Unterstützung. Oder ich stelle einfach so mal vor, wie letztes Jahr zur Aktion "Unser Etsy". Die Zusammenarbeit für das Gewinnspiel war auch etwas Werbung für alle, aber vor allem möchte meinen treuen (und neuen) Fans etwas bieten.
Puh, so viel Text geworden (und viel zu meckern), den ich auch gern wieder zu Jule in die politische Sammlung schicke. Und vielleicht betrachten dann ein paar mehr gesponsortes Material kritischer. So, ich muss jetzt beim Bloglesen noch einiges nachholen und wünsche euch eine schöne Woche!
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Frau Jule (Tuesday, 09 January 2018 17:08)
wie wahr, wie wahr, liebe janina. allerdings mag ich kooperationen mit netten materiellen dingen doch sehr gerne. auch wenn der austausch nichtmonetär erfolgt. sich gegenseitig supporten ist ja eh immer das geflügelte wort.
weiter so und danke für diesen beitrag.
liebst,
jule*
Anett (Tuesday, 09 January 2018 18:20)
Es kommt immer drauf. Ich erfahre schon gern, welche Materialen von welchem Hersteller genutzt werden, weil ich da Anhaltspunkte habe, wonach ich suche. Und wenn das Produkt verlinkt ist, finde ich das nicht schlimm. Ich muss das darüber nicht kaufen.
Mache ich auch meistens nicht, weil ich selber suche und auch schaue, ob ich es nicht vor Ort bekomme.
Nur alles möglich eingeblendet oder Links, die gar nichts mit dem Blogbeitrag an sich zu tun haben, "stören" mich bzw. ich ignoriere die meistens. Mir fällt das meist gar nicht ins Auge. Wenn mich ein Beitrag interessiert, dann lese ich den, schaue die Bilder an. Und nur was dazu gehört, fällt auch in mein Wahrnehmungsradar.
Und warum nicht versuchen etwas Geld damit zu verdienen. Habe ich auch schon überlegt. Wenn man als Selbstständiger dauernd schauen muss, wie man über die Runden kommt, weil das eigene Business noch nicht so läuft, freut man sich über jede Einnahme.
Das Verschenken von Produkten an Influencer etc. finde ich aber auch mittlerweile zu viel, weil man gar nicht mehr weiß, ob sie das Produkt wirklich mögen oder es nur wegen des Geldes machen.
Da schaue ich lieber nach noch nicht so bekannten "Stars", Da habe ich zumindest die Hoffnung, dass sie Dinge zeigen, weil sie praktisch sind oder das halten, was sie versprechen.
Janina (Wednesday, 10 January 2018 10:13)
@Jule
Genau, deswegen finde ich den persönlichen Austausch (auch von Materiellem) und Support so wichtig. Die "Großen" haben schon Geld und Macht genug. Vielen Dank! :D
Ich finde es fängt an komisch zu werden, wenn z.B. bei einem Blog viel (sei es Stoff, Bücher oder ähnliches) immer nur von einer Firma kommt.
@Anett
Ich bin da auch sehr neugierig und versuche sowas anzugeben. Aber oft sind meine Stoffe ein paar Jahre alt und ich weiß gar nicht mehr woher. Im Zweifelsfall kann man ja nachfragen. ;) Selbst nachforschen ist aber auch gut, vielleicht gibt's ja noch was besseres.
Da bin ich wohl ein bißchen anders. Blogs mit zwei Seitenleisten voll mit Bilchen - wenn auch nur teilweise Werbung - finde ich oft so überladen, daß ich kaum Lust hab den Text zu lesen.
Genau das ist der Punkt meiner Meinung nach. Für mich ist es auch eine Frage der Glaubwürdigkeit. Aber vor allem, wenn ich selbst was verkaufen möchte, schicke ich die Leute nicht weg für ein paar Cents. Das lohnt sich nur für professionelle BloggerInnen.
Oder wenn Freunde einfach zeigen was sie sich gekauft haben. Darum poste ich gerne und oft Sachen von anderen kleinen Labels auf meinem Instagram.
Liebe Grüße
Janina