Ich habe mit einer neuen Färbemethode experimentiert und mit dem entstandenen Stoffmuster mir kurz vorm Urlaub noch eine Leggings genäht,
um sie direkt tragen zu können. Gleich zwei Sachen auf einmal und natürlich lief nicht alles glatt - allerdings eher beim Nähen als beim Färben. Das Endergebnis ist aber gelungen
und die Reise war toll. Wir waren im Süden Englands unterwegs und die Bilder am Strand sind in Cornwall entstanden.
Vor einer Weile habe ich mal Procion MX Farbe bestellt, da sie günstiger ist als die Färbepackungen, die ich sonst immer benutze, und sich mehr damit machen lässt. Darauf
gestoßen bin ich glaub ich in einer Batik-Anleitung. Getraut hatte ich mich bisher aber noch nicht, auch weil zusätzlich ein Fixierer benötigt wird. Dieser ist
schlicht Natriumcarbonat - soda ash auf english, um den pH-Wert alkalisch zu machen und die Farbe mit dem Stoff reagieren zulassen.
Der Jersey ist eine Mischung aus Biobaumwolle, Bambusviskose und Elasthan. Es gibt ihn nur in schwarz, natur und weiß - alle anderen Farben muss ich halt selber
färben dachte ich mir. Auch im Internet gefunden habe ich eine Anleitung zum low water immersion dyeing, bei dem batikähnliche Muster
herauskommen - aber auch nicht zu hippiemäßig. ;) Den trockenen Stoff habe ich in eckige Schüssel geknautscht, denn je mehr Falten desto feiner das Muster.
Die Farbe habe ich relativ konzentriert angerührt und einfach drüber geschüttet. Nach etwa einer halben Stunde hatte sie sich komplett
eingesaugt und die weißen Flecken waren verschwunden. Dann habe ich den Fixierer angerührt und Wanne gefüllt bis der Stoff so gut wie komplett bedeckt war.
Nachgeholfen und runter gedrückt habe ich ihn mit ner anderen Schüssel und Ziegeln. Am nächsten Tag hab ich den Stoff mit dem Gartenschlauch ausgespült und ihn
eine Runde in die Waschmaschine getan.
Das Muster ist für den ersten Versuch toll und sogar relativ dunkel geworden. Die Farbe geht ins bläuliche grau und hat ein paar hellere
Stellen. Erst später hab ich gelesen, daß Jet Black ist eine Heiß-Farbe ist und meine 60°C wohl doch etwas kalt waren. Andere Farben
(auch Schwarztöne) und weiße Stellen möchte ich auch mal probieren, die brauchen dann nur kaltes Wasser. Weniger Bewegung oder anders fixieren hilft beim Muster
sicher auch. Es gibt ja noch so viel zu testen!
Es sollte eine
schlichte Leggings werden, daher habe ich nicht das
Citrus-Pattern genommen
sondern aus meinem Fundus einen
Schnitt aus der CUT (Zeitschrift) hervor gezogen. Nach meinem aktuellen Hüftmaß in
Größe L zugeschnitten, habe ich beim
ersten Anprobieren gemerkt, dass sie doch zu
groß ist und auch sonst nicht gut sitzt. Wär ja zu schön gewesen. Hab mir den Schnitt also nochmal vorgenommen, die Schrittkurven
geändert und ihn ungefähr auf
M verkleinert.
Beim Stoff habe ich einfach die Nähte abgeschnitten und die beiden Teile ganz neu zugeschnitten. Es sollte ja eigentlich eine Caprilänge werden - also ungefär
3/4 - aber mit 60 cm Innenbeinlänge habe ich mich vielleicht etwas vertan und ist es doch eher eine 7/8 Hose geworden, oder wie ich jetzt lieber
sage: Stiefelleggings. Abschneiden wollte ich den schönen Stoff nicht, lässt sich ja auch etwas hochschieben, so wie ich das bei den Strumpfhosen-Leggings immer
mache.
Unten habe die Säume natürlich wieder einen Abschluß mit Zwilllingsnadel. Oben habe ich die Hose auf eine bequeme Länge ungeschlagen und dann ein
3cm breites Gummiband eingenäht. Das sitzt schön flach und trägt nicht so auf wie der übliche Leggingsbund. Der Stoff selbst ist eher dünn,
so daß ich die Leggings eher als Strumpfhose, anstatt richtiger Hose tragen werde - für den Urlaub aber angenehm und super bequem zu tragen.
Von der Reise werde ich natürlich auch noch berichten, genauso wie von weiteren Färbeversuchen. ;) Das war am Ende auch gar nicht schwierig oder
kompliziert.
Verlinkungen: Gerne bin ich wieder bei
Frau freut
sich dabei - und weil heute Freitag ist und ich mich immer noch über die gelungene Leggings freue, auch beim
Freutag.
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