Nun ist es schon wieder über eine Woche her, dass ich aus dem Urlaub zurück bin, Zeit für einen Bericht. Es zog uns dieses Jahr in den Süden und von Cornwall hatten wir nur Gutes gehört. Da der Campervan immer noch nicht fahrtauglich ist, waren wir mit dem Auto unterwegs. Doch anstatt jeden Tag ein Zelt aufzustellen haben wir es uns so umgebaut, dass wir bequem drin schlafen konnten. In der neuen, gebrauchten Dachbox war das restliche Campingzeug untergebracht.
Wir sind nachmittags entspannt losgefahren und waren zum Abendessen in Llandudno an der Nordküste Wales. Palmen am Meer und Fish & Chips brachten mich direkt in Urlaubsstimmung. Diese Auszeit kam relativ spontan, war aber dringend nötig nach wochenlanger intensiver Arbeit und die Wettervorhersage klang gut. Nach dem Essen sind wir weiter und weiter gefahren, um eine passende Stelle für die Nacht zu finden.
Mitten im Snowdonia Nationalpark gibt es aber nicht viel! Es war schon etwas dunkel als wir anhielten und sind direkt von Mücken angefallen worden. Mir war bis dahin nicht klar, da die beißenden Highland-Midges nicht nur in Schottland sondern auch in Nordwales vorkommen. Schließlich haben wir die aus dem Auto rausbekommen und einen Parkplatz direkt an der Hauptstraße gefunden, der morgens doch relativ laut war.
Wenige Kilometer weiter war am nächsten morgen eine Wanderer- und Mountain-Bike Station, wo wir frühstücken und duschen konnten. Von da an beschlossen wir doch auf Campingplätze zu fahren. Das Auto ist halt auch kein Campervan, in dem wir alles Nötige dabei haben und daher überall bleiben können so wie in Schottland (und auch nicht ganz so legal wie dort). Von Wales hatte ich auch erstmal genug und wir sind den Tag durchgefahren bis nach Bristol.
Der erste Campingplatz war quasi ein Stückchen Weide mit zwei Hütten, aber toll. Den Tag haben wir dann in Bristol in der Stadt verbracht. Dort hab ich die besten Falafel gegessen, einen Szeneladen und einen Stoffladen entdeckt, aber nur ein bisschen Stoff gekauft. Etwas aus der Innenstadt raus, im In-Viertel Stokes Croft gab es Internet im Hipstercafe, einen coolen Antik/Krimskrams-Shop, und einen Laden mit lokalen Designern.
Nicht weit von Bristol liegt ja Stonehenge und ich wollte mir eins der bekanntesten britischen Weltkulturerben schon immer mal ansehen. In der Gegend gibt es noch mehr Steinzeitliches zu sehen, vor allem in und um Avebury. Dieser Tag war was Besonderes und hat auch wegen der Menge an Fotos seinen eigenen Beitrag verdient. Der Campingplatz war sehr nah und abends haben wir noch gegrillt und danach am Lagerfeuer gesessen.
Darauf ging es weiter nach Südwesten durch Devon. In Exeter am Kai gab es viele kleine Touristenläden aber auch eine ziemlich gute (glutenfreie) Pizza. Danach sind wir noch kurz in die Innenstadt, doch die Kathedrale war weniger interessant als gedacht, dafüer die zufällig entdeckte Ruine eines mittelalterlichen Armenhauses und die römische Stadtmauer. Gecampt haben wir mit tollem Ausblick, aber etwas viel Wind fürs Feuer.
Buckfast ist ein berühmt-berüchtigter Tonic-Wein, der mit 15% und viel Koffein daherkommt und bei den Punks hier beliebt ist. Hergestellt wird er im Buckfast-Kloster in Devon, wo wir erfuhren, daß es das einzige englische Kloster ist, das wieder aufgebaut wurde, um weiter genutzt zu werden. Die Kirche sieht also so neu aus, weil sie es ist - fertiggestellt 1937. Wir haben natürlich ein kleines Souvenir mitgenommen. ;)
Der Weg nach Westen führte und durch das Naturschutzgebiet Dartmoor mit vielen Schafen und anderen Weidetieren. Auf einer Anhöhe haben wir angehalten, ein Eis gegessen und den Ausblick genossen. Kurze Zeit später haben wir einen alten Steinbruch entdeckt. Dort habe ich auch so viele Fotos gemacht, daß es für einen extra Beitrag reicht. Am Abend waren wir endlich in Cornwall an der Küste und hatten einen tollen Meerblick.
Den nächsten Tag haben wir langsam angehen lassen und gegen Mittag am nächsten Strand gehalten. Dort gab's eine Strandbar, einen Eiswagen, Toiletten und sogar einen Bootsverleih - ein Ort zum bleiben. Den fünf Fußminuten entfernten Campingplatz haben wir direkt für zwei Tage gebucht. Nächstes Mal auch gerne länger, doch bei diesem Urlaub war irgendwie der Weg das Ziel. Das ist also das Cornwall, von dem alle schwärmen.
Am letzten letzter Tag sind wir noch bis zum westlichsten Punkt des Festland gefahren: Land's End. (Der nördlichste war in Schottland schon abgehakt.) Es war allerdings erschreckend touristisch und kommerziell, relativ kalt und windig. Der Campingplatz in den Dünen hatte einen bestimmt 3 km langen Strand mit superfeinem Sand, doch leider etwas kalt, stürmisch und mit Regen, aber die Bar hatte lokalen Gin.
Die direkte Fahrt nach Hause hat etwa 7 Stunden gedauert. Da kam auch zum erstem Mal mein Häkelzeug zum Einsatz mit dem ich ein neues Projekt angefangen hab. Es waren tolle zehn Tage und es gibt noch so viel mehr zu sehen. Zumindest im Sommer brauch ich erstmal nicht mehr außerhalb Großbritanniens Urlaub machen - außer Irland vielleicht. Wo hast du deinen Urlaub verbracht oder geplant?
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